Freitag, 28. Februar 2014

Geelong - Farm 2

Nachdem ich noch ein bisschen Zeit in Melbourne genossen habe, stieg ich in den Zug bei Southern Cross Station und fuhr mit einem Smoothie bewaffnet nach Geelong, wo ich die nächsten 10 Tage auf einer anderen Farm verbringen wollte. 



Am Bahnhof war ich etwas ratlos, denn laut Peter sollte ich beim Haupteingang nach links und ihn dort treffen. Dort waren aber nur ein paar Parkplätze und schon bald ein Zaun und weit und breit niemand zu sehen, also lief ich nach rechts in der Hoffnung, dass es mehrere Ausgänge gibt und dann sah ich auch schon Peter winken. Er hat mich sehr freundlich mit einer Umarmung empfangen, wir haben meine Sachen in seinen kleinen LKW gepackt und fuhren ca eine halbe Stunde bis wir auf der Farm ankamen. Seine Frau Glenni ist sehr süß und das Haus riesig ! Es gefällt mir sehr gut hier, es gibt einen Hund, zwei Katzen, ein Alpaka bzw. kam heute noch das zweite geschwängerte Alpaka zurück, Schafe, nicht eingerittene Pferde und Enten. 

Das Abendessen kochen sie jeden Abend sehr sehr lecker. 

Peter ist Österreicher, ursprünglich aber aus Slowenien. Er ist mit ca. 6 Jahren mit seiner Familie nach Australien ausgewandert (um 1950 rum), er spricht Deutsch und freut sich, dass er ein bisschen mit mir reden kann. 
Wir sprechen aber auch oft Englisch, besonders auch wenn Glenn dabei ist. 

Auch deutsche Schlager gabs mal zu hören!

Meine Aufgaben sind Wäsche aufhängen, abspülen,Spülmaschine aus und einräumen, Gartenarbeit, die Tiere füttern und ganz besonders liebe ich es, die Alpakas aus meinen Händen fressen zu lassen, einfach ein sehr lustiges Gefühl! 
Viel Arbeit gab es aber nicht, ich habe mich schon fast ein bisschen unwohl gefühlt !

Leider habe ich kein Bild von dem wunderschönen Sonnenuntergang, ich werde es mir für die Zukunft ganz genau merken ! Ein Foto sollte man immer gleich machen und den Moment festhalten, denn es kann die einzige Gelegenheit sein. Er war wirklich traumhaft, dunkelorange hat er das Stoppelfeld und die Strohballen umgeben. Ich glaube das war der schönste Sonnenuntergang, den ich je gesehen habe !

An einem Tag habe ich Peter geholfen die Schafe zu sortieren, da er am Montag an den Schlachter verkaufen wollte. Wir haben also immer ein paar Schafe in den kleinen Stall gescheucht, wo er sie dann umschmeißen musste, um das Geschlecht herauszufinden. Die Weibchen habe ich wieder rausgelassen, für die Männchen habe ich ihm eine Zange mit Ohrmarke gereicht, damit sie für den Verkauf die Herkunfts ID haben. Diesmal habe ich die Schafe wieder von einer ganz anderen Seite kennengelernt, hatte etwas Angst vor ihnen, da sie sehr stark und wild sein können ! Eins hat Peter sogar umgeschmissen und über Zäune springen können sie! Leid tun sie mir aber jedes Mal. 
Diese Schafe wurden dann am Montag von einem Truck abgeholt, Peter hatte nach 28 Anrufen zum Glück doch noch einen gefunden. 

Am Wochenende hat mich Peter zu seinem Bruder Richard mitgenommen. 
Auch Richards Frau hat deutsche bzw österreichische Vorfahren und so konnten zu meiner Überraschung fast alle Deutsch sprechen, denn auch sein Sohn spricht Deutsch. Der zweite Sohn spricht ein bisschen Deutsch und dessen Frau nur Englisch. Es war ein sehr schöner Abend und ich hab mich sehr wohl gefühlt ! 


Peter 





Statt der typischen fluffigen Schlagsahne essen hier irgendwie alle die Sahne flüssig oder so dickflüssig wie Creme fraîche.. sehr fettig und schmeckt find ich überhaupt nicht so gut wie richtige Schlagsahne


Einen Jäger gab's auch noch !


Das ist doch Nürnberg !
Hatte also noch ein Bild von Nürnberg vor mir, da sie Verwandten dort hatten bzw noch Bekannte


Richard, Peter, die zwei Söhne Matt und Stephen, Richards Frau Regina und Stephens Frau Erin



Am Sonntag waren wir bei seinem Enkel am 8. Geburtstag in Queenscliff. Es war wieder sehr schön, auch alle von Freitag waren wieder da. Nach dem BBQ sind wir 5 Minuten zum Strand gelaufen, der wirklich schön war. Dann gab es Tiramisu und immer trinken in Australien alle schwarzen Tee, schlimm ! 






Auf dem Heimweg haben sie mir noch Curio Bay in Geelong gezeigt










7. März 

Auch heute heißt es wieder Abschied nehmen. Ich habe gerade ein letztes Mal die Tiere gefüttert und mit dem Hund Fußball gespielt. Ich bin schon ein bisschen traurig, es war sehr schön hier, Peter und Glenn haben mir noch ein paar wundervolle Tage in Victoria geschenkt. 
Heute Abend fahre ich mit dem Bus von Lethbridge nach Ballarat und werde von dort aus den Nachtbus nach Adelaide nehmen, in dem dann auch Franzi sitzen wird. Jetzt sind es also nur noch 20 Tage bis zu unserer Heimreise, wir werden in der Zeit noch um die 6500 km reisen. Wie schnell die Zeit verflogen ist ! 

Fotos folgen 

Mittwoch, 26. Februar 2014

Einträge mit Verspätung

Hallo ihr Lieben!
Leider leider sind die Einträge immernoch  nicht online, das ärgert mich sehr, da es einfach sehr lange mit den Fotos dauert und ich nach dem Arbeiten einfach keine Lust oder Zeit dazu hatte. Ich habe aber schon die Texte so gut wie fertig und mittlerweile auch die meisten Fotos ausgesucht! Allerdings habe ich hier in Geelong wieder kein Wlan fürs Netbook, es werden also lediglich ein paar Aktualisierungen übers Handy stattfinden. Ab 8. März in Aidelaide werde ich hoffentlich endlich alle Einträge hochladen können !

Liebe Grüße
Ps: es ist wirklich toll hier auf der zweiten Farm, Peter und Glenn sind sind super lieb und ich fühle mich sehr wohl!

Zurück in Melbourne

Ich hatte mich sehr gefreut als ich am Tag der Great Ocean Road Tour wieder in Melbourne angekommen war. 
Nach der Tour hatte ich mich noch mit Franzi getroffen, sie hat mir die Rooftop Bar gezeigt, wir entschieden uns dann aber etwas im Laden zu kaufen und setzen uns noch in die Küche in meinem Hostel. 
Am nächsten Tag habe ich dann ein paar Sachen erledigt, also meine Busse gebucht und mein australisches Bankkonto geschlossen. Ich wollte eigentlich noch die Art Gallery besuchen, allerdings hatte sie ausgerechnet an dem Tag aus irgendeinem Grund geschlossen ! So ging ich dann nochmal zum Memorial Platz, weil es mir dort so gut gefallen hatte und machte es mir unter einem Baum gemütlich bis ich dann nachmittags mit Franzi Sushi essen ging. Und dann war es auch schon bald Zeit mein Gepäck aus dem Hostel zu holen. 

Sonntag, 23. Februar 2014

Great Ocean Road

Hallo ihr Lieben, 
ich bin gerade mit meinem Tourenbus zur Great Ocean Road gestartet. Ich bin heute Nacht um 3 Uhr aufgestanden und wurde mit dem Auto nach Melbourne gefahren, wo ich um 6 Uhr angekommen bin und ins Hostel eingecheckt habe. 
Morgen verbringe ich noch einen Tag in Melbourne und fahre abends nach Gellong auf eine andere Farm 

Liebe Grüße 

Die Great Ocean Road war toll ! Es war sehr schönes Wetter und es gibt wirklich wunderschöne Plätze.

Fotos folgen

Montag, 3. Februar 2014

Yarck - Farm 1

Hallo ihr Lieben :) 
Ich war in der letzten Zeit ganz schön überfordert mit meinem Tagebuch und dem Blog. Besonders ohne Internet ist das immer so eine Sache.  Ich bin seit Sonntag auf einer Farm in der Nähe von Yarck (1 Stunde von Melbourne ca) und hier werde ich die nächsten 3 Wochen woofen, d.h. mit der Familie leben und ihnen im Haushalt, mit den Pferden, Kühen, Schafen, Vögeln usw helfen und darf dafür umsonst hier leben. Mir gefällt es bisher sehr gut ! Da das Internet begrenzt ist, werde ich die Fotos vermutlich erst in der Stadt hochladen können, aber vielleicht komme ich ja endlich mal zumindest zum Text :) 

Bis bald ! 


Es war ein komisches Gefühl alleine in den Zug zu steigen und ich war schon sehr aufgeregt was mich wohl erwarten würde. So fuhr ich also am Samstag mit dem Zug von Melbourne nach Lilydale, das eine Stunde entfernt war. Am Telefon hatte mir Nicky mitgeteilt, dass sie mich dort abholen würde. Zum Glück verlief alles problemlos und als ich gerade überlegte, ob die Frau mit den Kindern Nicky sein könnte, kam auch schon eines der Mädchen auf mich zu gerannt. Ich war direkt erleichtert, da sie einen netten Eindruck machten. Nicky war heute mit ihren beiden Töchtern Sophie (13) und Emma (10) und einer Freundin der beiden zum Einkaufszentrum in Churnside in Melbourne  gefahren, so musste ich nicht den ganzen Weg fahren und sparte mir ein wenig Geld. Nachdem mein Gepäck eingeladen war, fuhren wir also wieder zum Einkaufszentrum und schauten durch ein paar Läden, dann wurde ein Großeinkauf bei Aldi gemacht, 600$ für 2 randvolle Einkaufswägen kann man auch wirklich nur in Australien zahlen !  Da musste ich mich erst einmal von dem Schock erholen, solche Massen ist man als Backpacker wirklich nicht gewohnt ! Anschließend fuhren wir ca. 1 Stunde auf die Farm Mayfield in Yarck. Dort lernte ich Nickys Mann Andrew und viele viele Tiere kennen. Besonders viele Pferde, denn da gibt es hier ca 40, außerdem gibt es Schafe, Kühe, Hunde, Katzen, verschiedene Vogelarten, Hasen, Echsen mit blauer Zunge und Hühner.

Ich habe 3 Wochen auf der Farm verbracht und viele tolle Erfahrungen gemacht ! Besonders die kleine Emma habe ich ins Herz geschlossen und die kleine schwarze Babykatze, die mich mit ihren Krallen aber auch sehr oft in den Wahnsinn getrieben hat. Manchmal war die Arbeit sehr anstrengend und lang, dafür gab es an anderen Tagen wieder weniger zu tun. Besonders bei 40 °C ist die Arbeit hart, aber dafür hat man dann mittags und nachmittags entspannt und leider war es auch nur in der ersten Woche so richtig heiß und jetzt wo ich ein bisschen friere kann ich definitiv sagen, dass mir die Hitze doch lieber ist ! Ein paar Tage waren sehr heiß, hier war sehr hohe Buschbrandgefahr und um Melbourne rum hat es sogar sehr viel gebrannt, bei uns zum Glück nicht, aber sowohl Franzi in der Stadt, als auch wir auf der Farm haben die Tage danach sehr viel Nebel gehabt. 
Die letzten Tage hat es hier ein paar Mal geregnet und momentan ist es mir wirklich zu frisch.
Ich bin jeden Tag, auch am Wochenende, um halb 7 aufgestanden. An besonders heißen Tagen eine halbe Stunde früher. Als erstes werden morgens die Pferde gefüttert, ein paar Pferde bekommen ein zusammengemischtes Futter, ein paar Pferde nur Heu. Pferde füttern hat mir nie Spaß gemacht, denn das Heu hatte ich immer überall hängen und außerdem war es frühs auch an heißen Tagen etwas frisch und Kälte wirkt bei mir immer sehr demotivierend. Was mir besser gefällt ist das ausmisten der Paddocks, das jeden Tag gemacht werden muss und mein Rekord liegt bei 8 Schubkarren an einem Tag. Außerdem gehörten Gießen, Wäsche waschen, Küche sauber halten, Haus & Farm putzen, gelegentliches Hunde füttern und Salat machen zu meiner Aufgabe. Natürlich durfte ich hier auch reiten und obwohl ich nicht so viel Erfahrung hatte, durfte ich nach einem kurzen Testritt schon mit auf die Felder und Kühe treiben, das war die schönste Erfahrung hier in der schönen Landschaft zu reiten und war tausendmal schöner als mit jeder Reitschule.

Englisch habe ich hier leider nicht so wirklich gelernt, da ich nicht so wirklich viel hier gesprochen habe, hauptsächlich mit den Kindern. Und dank dem Slang und den ewig vielen Farmbegriffen, kommt es mir vor als hätte ich grade erst Englisch gelernt. Und die Themen sind hier einfach wirkliche Bauernthemen ! Also mein Englisch habe ich hier nicht wirklich viel üben können, aber dafür habe ich sehr viel gehört und dazu sehr viele neue Begriffe kennengelernt.


Meine drei Reitpferde





Der Pub in Yarck - gaaanz schlechtes Essen meiner Meinung nach !


Die Schüler, die etwas Pferde lernen wollen und besonders das Trimmen der Pferdehufe. Sie sizieren grade Pferdebeine, da muss man sich erst einmal daran gewöhnen, dass ein paar Pferdebeine auf der Farm und im Hundezwinger rumliegen !



Alexandria - die nächste Stadt, natürlich sehr klein 










Melbourne

Melbourne ist meine absolute Lieblingsstadt ! Ich habe mich direkt wohl gefühlt. Es gibt sehr viele Parks und man merkt sofort, dass die Stadt wirklich sehr künstlerisch ist. Sie hat ihren ganz eigenen faszinierenden Stil mit ihren viktorianischen Gebäuden, die zwischen den modernen Bauten herausragen. Es gibt neben beeindruckender Architektur auch viele Museen, vor allem auch Kunstmuseen. Auf der Straße entdeckt man ab und zu ein bunt bemaltes Klavier, an dem ein paar Passanten spielen und auch die bekannte Graffiti Straße haben wir uns angeschaut. Mit der alten City Circle Tram kann man kostenlos um die Stadt fahren und das sollte man mindestens einmal ausprobiert haben. In Melbourne habe ich eine Woche verbracht und mich dann von Franzi verabschiedet, um auf eine Farm zu fahren.

Unser erster Tag in Melbourne war direkt der Australia Day (26. Januar ). Frühs gab es ein paar Veranstaltungen, wir haben uns die ganz lange multikulturelle Parade angesehen. Ich hätte sehr gerne den traditionellen Holzhackwettbewerb angeschaut !

Neuseeland

Hallo ihr Lieben,
endlich ist wieder ein neuer Eintrag fertig. Der Blog nimmt sehr viel Zeit in Anspruch, besonders das Aussuchen der Bilder auf unserem extrem langsamen Netbook, das jedes Bild nur beim Öffnen anzeigt. Außerdem habe ich nur am Handy Internet und so gibt es nicht oft Gelegenheiten den Blog auf den neusten Stand zu bringen.

Neuseeland hieß es also am 6. Januar für uns. Wir sehen zwar ständig neue Orte, aber Neuseeland ist schließlich nochmal ein anderes Land mit anderer Landschaft, Vegetation und leider auch anderem Klima. Wir waren zwar auf das Wetter vorbereitet, aber im Vergleich zu Australien ist es eben kalt und nass!
Wir landeten in Auckland, auf der Nordinsel. Unsere ersten 3 Nächte im Hostel hatten wir zum Glück schon in Deutschland gebucht und mussten nur noch den Bus in die Stadt finden und einchecken. Wir hatten direkt das Glück einen Neuseeländer in unserem Zimmer zu haben, Chris (40) aus Wellington. Er war sehr gesprächig und lustig, erzählte uns viele Dinge über Neuseeland, ging mit uns zum Käsekuchen essen, ein Ritual das er dort jeden Abend machte, da das mexikanische Restaurant jeden Tag den Geschmack änderte und er Franzi mit in den Käsekuchenbann zog, ich schaute lieber nur zu. Außerdem brachte er uns das typische Limonadengetränk L&P mit, das in Neuseeland erfolgreicher war als Coca Cola und deshalb auch von Coca Cola aufgekauft wurde. Ich finde es schmeckt sehr lecker, ähnlich wie Almdudler. Und auch in den Genuss neuseeländischer Nussschokolade kamen wir :)







AUCKLAND
Am Flughafen empfing uns direkt ein Torbogen im Stil der Maori, sehr eindrucksvoll bei der Ankunft.
Wie könnte es auch ohne Stress und Komplikationen gehen ... wir hatten ein paar Problemchen mit unserer Bustour, die wir bereits in Deutschland gebucht hatten, da wir keinen Zugriff auf das Onlinekonto hatten und es dann auch hieß, dass der Bus die nächste Woche vermutlich ausgebucht sei...(kleine Panikattacke, wenn man bedenkt, dass wir nur 3 Wochen in Neuseeland sind) zum Glück gab es ein erfreuliches Ende, den Zugriff hatten wir zwar immer noch nicht, aber dafür war unsere Bustour zum Glück schon am 09. Januar fest eingebucht. Also konnten wir entspannt Auckland anschauen :)
Mount Eden, ein erloschener Vulkan, war unser erstes Besichtigungsziel in Neuseeland. Man hat gleich mal einen kleinen Eindruck von dem saftigen Grün in Neuseeland bekommen und hatte eine schöne Aussicht auf Auckland. Nachdem ich dann den Rückweg lieber zu Fuß lief, ca. 40 Minuten, um die Busfahrkarte zu sparen und das viele Laufen als Backpacker üblich ist (wahrscheinlich werde ich jetzt daheim mein Auto immer stehen lassen und zu Fuß laufen - neee wohl eher nicht ! ) kam ich etwas später als gedacht bei der Art Gallery an und musste regelrecht durchflitzen bevor das Museum schloss.
Das Kulturmuseum betrachteten wir dann lieber von draußen, weil uns das Museum doch nicht das Geld wert war. Dafür gab es einen wunderschönen Wintergarten mit zwei Gewächshäusern mit verschiedenen Pflanzen aus aller Welt und dazwischen lag ein sehr schöner Innenhof mit Teich.
























Stadt, Park, Hafen







DIE TOUR UM DIE NORDINSEL

Wir haben jedes Mal gehört, dass die Südinsel viel schöner sein soll ! Nunja wir hatten in Deutschland eben die Nordinsel gebucht und damit war ich eigentlich sehr zufrieden und dann bleibt wenigstens noch ein guter Grund Neuseeland nochmal zu besuchen :)
Wir fuhren also mit dem Reisebus Stray durch Neuseeland. Das Konzept ist eigentlich relativ praktisch. Mit unserer Tour war man minimal 8 Tage unterwegs, jeden Tag fuhr man zu einem anderen Ort und konnte dort an Aktivitäten teilnehmen (Bungee Jumping, Rafting, Kajak) und die Nacht im Hostel wurde vom Busfahrer gebucht, allerdings musste man die Unterkunft selber zahlen, blieb aber mit der Gruppe zusammen. Dann gab es die Möglichkeit an jedem Ort aus dem Bus zu hüpfen und länger als eine Nacht zu bleiben, dann musste man sich allerdings selber um alles kümmern und den nächsten Bus buchen. Eigentlich relativ einfach und flexibel, allerdings nicht, wenn man kein funktionierendes Handy und kein Internet hat und sowieso die Busse zu der Zeit sehr ausgebucht waren. Und so entschlossen wir uns nach ein paar scheiternden Versuchen den Bus umzubuchen (wozu man natürlich auch noch den Internetaccount benötigte, den wir nicht hatten) einfach die Tour ganz mitzumachen. Die Reisegruppe war zum Glück cool und so war das dann kein großes Problem.
Kurz gefasst - wir hatten keinen blassen Schimmer von Neuseeland oder unserer Bustour. Es war also mehr oder weniger eine Tour voller Überraschungen.

Tag  1
Nachdem der Reisebus alle von den Hostels abgeholt hatte, ging es zum Stray Office für einen kleinen Infovortrag. Unsere Busfahrerin war sehr sympathisch. Wer zu spät kam, musste beim nächsten Rastplatz in einem Ganzkörperkostüm herumlaufen. Anschließend fuhren wir über Thames (dort machten wir einen Supermarkt-Stopp) nach Hahei. Dort hatten wir einen Teil des Campingplatzes für uns reserviert, wir schliefen in einem Bungalow. Als Franzi und ich gerade zum Strand gehen wollten, fing es plötzlich an zu hageln. Zum Glück dauerte es nicht lange und wir konnten losgehen. Es kam sogar bald die Sonne wieder raus. Der Strand ist wunderschön ! In der Sonne ist das Wasser sehr blau und ich liebe besonders die grünen Hügel im Hintergrund. Abends ging es zu den heißen Pools, wo man sich mit einem Spaten im Sand einen eigenen Pool gräbt. Das Wasser ist an manchen Stellen wirklich so heiß gewesen, dass man sich verbrannt hat, das war wirklich faszinierend!




















Tag 2
Heute Morgen ging es sehr früh weiter nach Raglan. Allerdings hatte unser Bus eine kleine Panne aufgrund der Kupplung und so hielten wir bei einer winzigen Werkstatt mitten in der Pampa. Leider konnte das Problem nicht behoben werden, weswegen wir später wieder nach Hahei zurückfuhren und dort noch ein paar Stunden am Strand verbrachten bis endlich ein neuer Bus kam. Na endlich geht’s nach Raglan ! … Denkste ! Wir waren ja nicht schon spät genug dran, wir hatten nach der Panne jetzt auch noch einen Unfall ! Zum Glück nur einen kleinen Auffahrunfall, der aber auch etwas Zeit für den Datenaustausch beanspruchte. Abends kamen wir mit 7 Stunden Verspätung endlich in Raglan an. Wir sahen bei der Ankunft einen wunderschönen Sonnenuntergang, das war aber leider auch alles ! Ich hätte sehr gerne den bekannten Surfstrand mit schwarzem Sand gesehen. Als Trost gab es für alle Bier, Wein und Fisch & Chips.



















Tag 3
Frühs ging es weiter nach Waitomo, dort wurden ein paar Aktivitäten in den Waitomo Höhlen angeboten. Ich hätte gerne die Glühwürmchen gesehen, allerdings war es uns dann doch zu teuer und so verbrachten wir den Tag mit ein paar anderen Leuten in einem Café. Blöderweise hatte mich auch schon eine Erkältung erwischt.
Abends ging es dann nach Mourea, einem Kulturprogramm der Maori. Zuerst wurden uns die Okere Wasserfälle im Wald gezeigt, dann ging es zum Grundstück der Familie. Im heiligen Haus wurden wir mit einer Zeremonie in der Familie willkommen geheißen. Anschließend begrüßten wir einzeln die Familie mit zwei Nasenberührungen und „Kia Ora“ (Hallo). In diesem Haus schliefen wir auch alle, es war kein Wasser, keine Schuhe und kein Essen erlaubt. Die Familie war sehr freundlich und man fühlte sich direkt wohl. Auch wenn die Zeremonie sehr ernst war, lockerten sie die Stimmung hinterher mit ein paar Scherzen auf. Im Haus nebenan wurde uns dann ein traditioneller Tanz vorgeführt, anschließend tanzten wir alle zusammen, dann übten die Frauen einen Tanz mit dem Poi (einem Ball an einer Schnur) und die Männer übten den angsteinflößenden Tanz. Anschließend tanzte jede Gruppe vor, die Männer waren dabei mit Abstand am lustigsten mit ihren Grimassen . Nach dem Essen gab es noch die Gelegenheit ein bisschen mit den Maori zu sprechen. Nachts schliefen wir alle auf Matratzen im heiligen Haus.










Tag 4
Morgens ging es nach dem Frühstück direkt weiter mit unserer Tour. Es ging nach Rotorua. Dort besuchte ich mit Julia & Max und drei anderen Mädels Hells Gate, ein Geothermalgebiet. Mit den drei Mädels begab ich mich auf den Geothermalweg, der durch verschiedene Thermalbäder führte, die sogar bis zu über 100 °C heiß waren und nicht zum Baden geeignet waren, sondern abgesehen von der zu hohen Temperatur auch ätzend wirken und tödlich sein können. Das Gebiet war in weißen Dampf getaucht und einem stieg ein fürchterlicher Geruch verfaulter Eier in die Nase…aber wir hatten Spaß  J Anschließend nahmen die anderen noch ein Schlammbad und ich wartete bis wir zusammen den Shuttle Bus in die Stadt von Rotorua nahmen, wo wir uns wieder mit allen anderen Leuten bei unserem Bus trafen. Im Nachhinein stellte es sich als gute Entscheidung heraus, dass ich mir das Wellness-Schlammbad lieber für Deutschland aufheben wollte, denn Julia und Max stanken laut der anderen fürchterlich nach Schlamm, meine Geruchsnerven waren zum Glück durch die Erkältung lahm gelegt. Anschließend ging es zum zweiten Kulturstopp, Lake Aniwhenua. Kurz bevor wir bei der Unterkunft ankamen, zeigte uns der Maori Mann ( eigentlich sah er nicht aus wie ein Maori) im Wald in eine Steinmauer eingemeiselte Kanus und anschließend noch einen Wasserfall , den Franzi, Tanja und ich uns vor Müdigkeit lieber entgehen ließen und ein kleines Nickerchen im Bus machten. Als wir dann endlich am Ziel ankamen, war ich direkt positiv überrascht. Wir hatten den Kulturstopp heute nur mitgemacht, da wir ansonsten eine eigene Unterkunft und einen Bus in die nächste Stadt hätten nehmen müssen und das dann auch nicht sehr viel billiger gekommen wäre. Also war ich recht froh, dass wir doch mitgefahren waren, da es wirklich total schön war ! Die Zimmer waren zwar nicht groß, aber da direkt davor eine Veranda war, wurden sie auch nur zum Schlafen benutzt. Man hatte einen wunderschönen Blick auf den See. Nachmittags wurde dann das traditionelle Essen vorbereitet, Fleisch und Gemüse wurden in die Erde gelassen und mit heißen Steinen begraben und blieben ein paar Stunden dort unten. Wir hatten einen sehr schönen Tag bis zum Abendessen, da wurde alles etwas merkwürdig. Nachmittags gab es ein paar Kurse wie Weben, Kanu fahren, Aale angeln, Brot backen usw…die natürlich nicht kostenlos waren, aber preislich ok. Allerdings hatte das eine arme Mädchen dafür gezahlt das Brot für unser Abendessen zu backen ! Es gab das gegarte Fleisch und Gemüse mit Salaten, Kartoffeln und dem traditionellen Brot, das frittierter Hefeteig war und mich sehr an selbstgemachte Krapfen erinnerte. Auch die Rede beim Essen kam uns sehr aufgesetzt und gespielt vor und hat auf mich einen sehr schlechten Eindruck gemacht. Bis auf die Unterkunft nicht weiter zu empfehlen !






































Tag 5
Heute früh ging es nach Taupo, auf dem Weg dorthin hielten wir bei einem Wasserfall, den ich sehr schön und beeindruckend finde! Seine Wasserkraft wird für Elektrizität verwendet. In Taupo hatten wir ein bisschen freie Zeit, allerdings gab es nicht wirklich was zu sehen. Anschließend ging es nach Whakahora, zur Blue Duck Station mitten in den Bergen.









Tag 6
Unser vorletzte Halt war der National Park, wo das Tongariro Crossing, eine 7-8 stündige Vulkanwanderung, stattfand. Diese ließ ich mir allerdings entgehen, da ich mit Erkältung und Fieber nicht sonderlich viel Lust dazu hatte und mich so lieber im warmen Hostel auskuriert habe, endlich mal entspannen ! Mit Tanja, Julia, Max und Ramona hatten wir dann noch einen sehr lustigen Abend in unserem Zimmer.

Tag 7
Heute ging es endlich nach Wellington ! Hier wäre ich gerne ein paar Tage länger geblieben, denn die Stadt ist wirklich schön und dem ersten Eindruck nach gefiel es mir dort besser als in Auckland. Mit Sarah und Ramona besuchten wir das Museum Te Papa, das wirklich toll ist ! Es gibt 6 Etagen mit verschiedensten Themen wie beispielsweise Kunst, Kultur, ausgestopfte Tiere und sogar ein simuliertes Erdbeben erlebten wir mit. Wir hatten nur 2 Stunden Zeit bis zur Schließung und haben dementsprechend nicht alles sehen können, aber das schafft man vermutlich nicht einmal an einem ganzen Tag. Das Museum ist definitiv interessant und kreativ und auch für nicht Museumsinteressierte zu empfehlen und dazu ist es noch kostenlos !









Tag 8 und 9
Das Ende der Tour war gekommen und wir verabschiedeten uns von unserer Reisegruppe, die weiter auf die Südinsel fuhr. Wir fuhren zurück nach Auckland, das war zumindest unser Plan ! Aber wie so oft, hatten wir mal wieder ein riesen Glück, dass genau zu der Zeit ein Event in Auckland stattfand und alle Hostels ausgebucht waren ! Dass natürlich nicht einmal mehr die Busfahrerin reservierte Unterkünfte für uns hatte, ärgerte uns dann sehr. Letztendlich stiegen wir dann spontan im National Park aus, in dem wir bereits auf unserer Tour waren, um dort 2 Nächte zu bleiben bis der nächste Bus nach Auckland kam. Also noch mehr Zeit zum Entspannen, denn dort in der Pampa gab es weit und breit Nichts.

AUCKLAND
Es war schön wieder in Auckland zu sein und mal entspannen und ausschlafen zu können. Wir verbrachten also noch eine ganze Woche in Auckland und schauten uns noch ein paar Sachen an. Ein Schock war erst einmal unser Hostel, das wir aus Angst vor erneuten Buchungsproblemen direkt für die ganze Woche gebucht und bezahlt hatten. Es war extrem klein, ein paar Zimmer hatten immer eine kleine stinkende und dreckige Küche zusammen und unser Zimmer sah auch nicht besser aus. Nunja Nase und Augen zu und durch ;) Ich muss sagen, man gewöhnt sich recht schnell daran, auch wenn ich nur ein einziges Mal in dieser Küche gekocht habe . Aber zum Glück gab es jeden Abend ein freies Essen, zwar von der Menge so groß wie eine Orange, aber besser als nichts. Und in den letzten Tagen haben wir glücklicherweise ein Sushirestaurant entdeckt, das ab 18 Uhr Happy Hour hat und man alles für den halben Preis bekommt, billiger ging es gar nicht, also gab es 4 Abende in Folge Sushi :) Nomads Fat Camel war also mit Abstand das schlimmste Hostel bisher, aber ich habe mich wirklich schnell daran gewöhnt, man schraubt doch sehr schnell die Ansprüche und Zimperlichkeit herab.
Wir fuhren mit einer Fähre auf die Insel Rangitoto, eine Vulkaninsel. Dort machten wir eine 4-stündige Wanderung um die Insel. Es sind weit und breit nur schwarze Vulkansteine zu sehen, vereinzelt gelbes Moos und Bäume gibt es sehr viele. Als wir am Aussichtspunkt ankamen, wurden wir mit einer wunderschönen Aussicht belohnt ! Der Weg war bei der Hitze teilweise sehr anstrengend, aber es war ein toller Tag und wir haben wieder sehr schöne Plätze gesehen.
















Dann kam mein Highlight in Neuseeland ! Ich fuhr mit dem Bus nach Matamata, das ca. 2 Stunden entfernt war. Der Weg war mit Umsteigen also sehr weit, aber es hat sich definitiv gelohnt. Sogar das Infocenter war schon ein Hobbithaus, sehr süß ! Mit einem Tourenbus ging es dann zum Filmset, wo unser Guide zustieg. Dann ging es durch die Schaffarm zum eigentlichen Filmset. Wie ich es bereits befürchtet hatte, war ausgerechnet heute ein regnerischer Tag, aber davon ließ ich mir doch nicht meine Tour versauen ! Jeder bekam einen riesigen grünen Regenschirm, der mir das Fotografieren zu einer komplizierten Aufgabe machte. Trotz des Regens war die Tour einfach perfekt ! Ich hatte erst Angst, dass dann alles sehr farblos und trist wirkt, aber das war zum Glück nicht der Fall und nach der Hälfte der Tour hörte sogar der Regen auf. Es war alles so liebevoll und detailliert hergerichtet, viel schöner als ich je gedacht hätte ! Und die Landschaft war wunderschön, für mich war es mit Abstand der schönste Ort in Neuseeland und die Tour hatte sich sehr gelohnt ! Am Ende gab es noch ein kostenloses Apple Cider im Green Dragon Inn ( im grünen Drachen) und dann ging es wieder zurück. Ich kann die Tour nur empfehlen!




















Auch Toby haben wir nochmal getroffen ! Wir liefen zusammen am Hafen entlang, wo es ein paar Skulpturen gab und Auckland hatte sich wirklich viele Verschönerungen für die Bewohner einfallen lassen.
Außerdem liefen Franzi und ich zur 1,5 Stunden entfernten Mission Bay an den Strand. Es war ein schöner Weg und es war toll auch noch ein paar andere Plätze in Auckland zu sehen. Und wir stellten erneut fest, dass Neuseeländer wirklich sehr freundlich sind. Auf dem Weg hatte uns ein Taxifahrer zugerufen, wir dachten uns natürlich haha sicher nicht, wir laufen ! Als wir am Strand ankamen, sprach uns ein Jogger an. Es war der Taxifahrer, der uns nochmal erklärte, dass er uns vorhin nur mitnehmen wollte, da er auch zum Strand fuhr und nicht im Dienst war :) Abends fand ein Open Air Kino am Silopark statt, es waren so viele Leute gekommen, um zusammen König der Löwen anzusehen. So sahen wir auch gleich noch wie süß und gemütlich es abends am Hafen war, das war ein sehr schöner letzter Tag in Auckland .  Am nächsten Morgen ging es dann zurück nach Australien, nach Melbourne, worauf ich mich sehr freute.


























Ich fand Neuseeland sehr schön mit der grünen hügligen Landschaft und den Schafen, so wie man es eben kennt. Es gibt wunderschöne Plätze, sehr gut hat mir der Strand in Hahei gefallen und die Hobbiton Tour ist ein Muss ! Im Vergleich zu Australien war es mir ein bisschen zu nass und kalt, obwohl auch dort Sommer war. Da man ohne Auto und Tour nicht wirklich zu den sehenswerten Orten kommt, ist die Stray Bustour  zu empfehlen. Besonders wenn man nicht viel Zeit hat und nicht viel selber planen will, da man in kürzester Zeit zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten kommt, aber auch länger bleiben kann. Allerdings war das für mich nicht so ganz das Richtige, da die Bustour an sich sehr teuer ist und man nur die Fahrt bezahlt, die Aktivitäten waren für uns viel zu teuer bzw. nicht das Geld wert, das kann man vielleicht machen, wenn man als Tourist nur ein paar Wochen da ist. Außerdem finde ich, dass alles viel zu schnell und stressig war, man war eigentlich den ganzen Tag unterwegs und war in den Hostels dann zum Schlafen und am nächsten Tag ging es wieder sehr früh weiter, man hetzte von einem zum anderen Ort und hatte nicht wirklich Zeit viel zu sehen. Schön war aber, dass man beispielsweise die Kulturtage ohne Tour vermutlich nie hätte machen können und man auch viele nette Leute auf der Tour kennenlernt ! Natürlich kommt es immer auf die Umstände an und jeder muss für sich wissen, was er lieber hat, ein Auto zu mieten ist aber denke ich sehr praktisch. Und ohne Internet und Handy kommt man nicht weit !